Arbeiterfotografie Herbst 2009
Auf die Straße
Fotografien von David Schommer, Frankfurt
über die Studierendenproteste 2006

11.9. bis 1.10.2009
Galerie Arbeiterfotografie, Merheimer Straße 107, 50733 Köln

Eröffnung: fr 11.9., 20 Uhr, mit Film-Ausschnitten von Martin Keßler "Neue Wut" und "Kick it like Frankreich", mit David Schommer und mit Blue Flower (Gesang und Gitarre)
Öffnungszeiten: mi, do: 19-21 Uhr, sa: 11-14 Uhr und nach Vereinbarung

Frankfurt 2006

„Autobahn in Frankfurt blockiert“, „Studentenproteste lösen Verkehrschaos in Frankfurt aus“, „Hunderte Studenten nach Blockaden festgenommen“, „Versaut uns nicht die WM!“, „Studentenproteste eskalieren“, „Bahnhof lahm gelegt“, „Studierende besetzen Ministerium“ – So oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen der Presseberichte über den studentischen Widerstand zur geplanten Einführung von Studiengebühren.

Auch wenn die Studiengebühren in Hessen letztendlich im hessischen Landtag durch einen Mehrheitsbeschluss von SPD, den Grünen und der Linkspartei wieder abgeschafft wurden, darf dabei nicht die Rolle der vielen StudentInnen vergessen werden, die sich an den vielfältigen Protestaktionen beteiligt hatten. Das Wahlversprechen der drei Parteien, dass durch die Zurücknahme des Gesetzes eingelöst wurde, ist nicht ein bloßer Ausdruck des guten Willens jener Parteien, sondern der politisch-sozialen Kräfteverhältnisse, die in diesem Bundesland herrschen. Die Studierenden haben sich gewehrt und ihre Forderungen haben Eingang in die Parteipolitik gefunden.

Der Fotograf David Schommer, selbst Studierender der Soziologie, begleitete die Proteste 2006 mit seiner Kamera. Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck in die bunten Formen des Protestes. Gleichzeitig zeigen die Photos mit erschreckender Deutlichkeit, in welcher Weise der staatliche Apparat auf den Widerstand der Studierenden antwortete: Mit einem Überaufgebot von hochgerüsteter Polizei, mit Gewalt und Festnahmen.

David Schommer wurde 1984 in Frankfurt geboren. Mit zehn Jahren emigrierte er mit seiner Familie nach Zimbabwe. Zurück in Frankfurt begann er im Jahr 2005 Soziologie zu studieren. Die Proteste der hessischen Studierenden gegen die Einführung von Studiengebühren im Jahr 2006 brachten ihn zum aktiven Protest und zur Fotografie. Aus der Notwendigkeit heraus die Berichterstattung der Mainstream-Medien kritisch zu ergänzen wuchs eine Leidenschaft für engagierte Fotografie.

Mit seiner Fotografie möchte David Schommer soziale Kämpfe dokumentieren und durch die festgehaltenen Momente an einer Dekonstruktion von Machtverhältnissen mitwirken. Gleichzeitig widmet er sich in einer theoretischen Auseinandersetzung der Analyse diskriminierender Momente in der Bildgestaltung.
‘Die Bandbreite’ und 'Medien zwischen Realität und Scheinwelt'
--> Dokumentation der Veranstaltung

Musik- und Gesprächsabend mit der Polit-Hip-Hop-Band ‘Die Bandbreite’ und einer
Gesprächsrunde zum Thema 'Medien zwischen Realität und Scheinwelt' mit dem Komponisten und Menschenrechtler Elias Davidsson
Veranstaltung des Bundesverbands Arbeiterfotografie und des Club Voltaire

Freitag, 9.10.2009, 19.30 Uhr
Politik-Kultur-Kneipe des Club Voltaire, 60313 Frankfurt/Main, Kleine Hochstraße 5
Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 3 Euro / 1 Euro

Die Bandbreite

Die Bandbreite: "Wie alle Lebewesen, wollen auch Nazis sich vermehren. Und um das zu vermeiden, muss ich euch mal wat erklären..." (aus dem Song 'Kein Sex mit Nazis') - Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht? Den Terror selber in die Welt gebracht? (aus 'Selbst gemacht') - Er kennt deine Ängste und speichert sie magnetisch, jetzt kann er dich lenken und freut sich dann frenetisch. (aus 'Doktor Schäuble') - "Wat ist eine Attacke unter falscher Flagge? Und warum singt die Bandbreite über so ne Kacke? Ich werd's dir sagen, False Flag ist ein Instrument, dat jeder Staatschef auf dieser Erde gerne nutzt und kennt." (aus 'Unter falscher Flagge')

Das sind textliche Kostproben aus Songs der Hip-Hop-Band ‘Die Bandbreite’, die auf unterhaltsame und verständliche Art gesellschaftliche und politische Themen anpackt, die selbst schwerst politikverdrossene Menschen zum Grübeln bringen werden. Was aus Politikermündern wie Kauderwelsch klingt, stellt die Bandbreite klar und verständlich in ihren Texten dar. Wenn die Nachrichten im Fernsehen den Zuschauer zum zappen zwingen, so zieht die Message dieser Band die Zuschauer in ihren Bann. Die musikalische Bandbreite reicht dabei von HipHop und Funk bis hin zu Dance, Elektro und Rock. Hooklines, die hängen bleiben, sind Garant für den immens hohen Ohrwurmfaktor der Songs.

Elias Davidsson

Elias Davidsson: ist 1941 in Palästina als Sohn jüdischer Eltern geboren. Seine Eltern haben Deutschland im Rahmen der zwischen Nazis und Zionisten geschlossenen Verträge verlassen und sind nach Palästina ausgewandert. Er lebte ab 1962 in Island. Seit seiner frühen Kindheit hat er eine besondere Beziehung zur Musik. Sein politisches Betätigungsfeld: Menschenrechte und 'Terrorismus'. Im Zuge seiner Rente ist er in die ursprüngliche Heimat seiner Eltern zurückgekehrt und lebt in Bonn. Elias Davidsson legt dar, dass der 'Krieg gegen Terrorismus' nicht nur ein täuschender Begriff ist, sondern auch selbst eine Form von Terror. Indem man Terrorismus als eine globale Verschwörung bezeichnet, die uns immer und überall bedroht, werden ganze Völker eingeschüchtert und terrorisiert. In einem Gespräch mit Elias Davidsson geht es um die Rolle der Medien bei der Indoktrination der Menschen in diesen und weiteren Fällen. Die Liste ist lang...
Licht und Schatten des Alltags
Ausstellung des Bundesverbands Arbeiterfotografie
--> Die Exponate der Ausstellung

9.10.2009 bis 5.11.2009
Politik-Kultur-Kneipe des Club Voltaire, 60313 Frankfurt/Main, Kleine Hochstraße 5

Eröffnung: fr 9.10.2009 (im Rahmen des Hip-Hop- und Gesprächsabends)
Öffnungszeiten entsprechend den Kneipen-Öffnungszeiten:
mo-sa 18:00-1:00 Uhr, so 18:00-0:00 Uhr

Diogenes aus Köln-Nippes - obdachloser Künstler

"Denn die einen sind im Dunkeln. Und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht." (Bertolt Brecht)

In diesem Sinne hat der Bundesverband Arbeiterfotografie aufgerufen, 'Licht und Schatten des Alltags' in Bilder zu fassen. Etwa 25 Fotografinnen und Fotografen aus dem Verband und seinem engagierten Umfeld haben sich an dem Projekt beteiligt. Ein Querschnitt ist in der Ausstellung zusammengefaßt. Dem Selbstverständlichen neue Ansichten und Einsichten abzugewinnen - darum geht es - und durch die Darstellung des Alltäglichen einen Kontrast zu den üblichen Bildern der Massenmedien entstehen zu lassen. Alltag ist nicht langweilig. In ihm kommen immer die vielfältigen Hoffnungen und Wünsche, Sorgen und Nöte der Menschen zum Ausdruck.
Frankfurt rückwärts
Alternativer (fotografischer) Spaziergang durch die Frankfurter Innenstadt

sa, 10.10.2009, 16.30 Uhr
Treffpunkt: Club Voltaire, 60313 Frankfurt/Main, Kleine Hochstraße 5
Der Stadtspaziergang wird ca. 1,5 Stunden dauern.

Hans Schwert (geb. am 17.9.1907) vor dem Gefängnis Klapperfeld - seit 2008 Jugendzentrum, ehemals Zuchthaus, in dem Hans Schwert in der NS-Zeit inhaftiert war

Der Bundesverband Arbeiterfotografie lädt ein zu einem Stadtgang durch die Frankfurter Geschichte. Plätze, Orte und deren Geschichten werden gezeigt und vorgestellt, und an Menschen wird erinnert, die in der Zeit der deutschen Revolution, im Krieg, in der Zeit von Widerstand und Verfolgung, eine Rolle gespielt oder hier gewirkt haben. Aber auch über die Zeit des Häuserkampfes in Frankfurt und die Zeit der APO wird bei diesem Gang zu hören sein.

Ausgangspunkt dieser etwas anderen Stadtführung wird der Club Voltaire sein. Weitere Stationen sind u.a.: Hauptwache, Staufenmauer und ehemaliges Juden-Ghetto sowie das Gerichtsviertel mit dem ehemaligen Gestapo-Gefängnis Klapperfeld.

Begleitet wird der Gang von zwei Zeitzeugen aus dem Arbeitskreis der DGB-Senioren Frankfurt, Frau Bruni Freyeisen und Willi Malkomes.
Faltblatt zu Veranstaltungen in Frankfurt zum Download als PDF

Faltblatt Herbst 2009 innen

Faltblatt Herbst 2009 aussen
Wir sind Kölünlü – Türkeistämmige BürgerInnen in Köln

Ausstellung mit Fotos und Gesprächsnotizen von Peter Ruthardt
im Rahmen der Interkulturellen Woche Köln
in Zusammenarbeit mit dem deutsch-türkischen Verein

27.10. bis 7.11.2009
Galerie Arbeiterfotografie, Merheimer Straße 107, 50733 Köln

Eröffnung: di 27.10., 20 Uhr
Einführung: Franz Legewie, DTVK
Musik: Dr. Sabri Uysal - Saz - und Kazim Kamer Kalayci - Gitarre

Öffnungszeiten: mi, do: 19-21 Uhr, sa: 11-14 Uhr und nach Vereinbarung

Filiz Kalaman, fotografiert von Peter Ruthardt

"Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ich habe sowohl die türkische als auch die deutsche Kultur in die Wiege gelegt bekommen. Aus beiden Kulturen habe ich angenommen, was ich für richtig halte und möchte so in der deutschen Gesellschaft anerkannt werden."

Filiz Kalaman wurde 1973 in Köln-Kalk geboren und arbeitet als Versicherungs-Sachbearbeiterin und freiberufliche Journalistin. Ihr Portrait ist eines von insgesamt 30 in Köln lebenden türkischstämmigen Menschen, die der deutsch-italienische Fotograf Peter Ruthardt in Bild und Kurztexten präsentiert. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

'Traumstadt Köln'

Werkstattgespräch mit Fotoarbeiten der Arbeiterfotografie zum Thema Migration
im Rahmen der Ausstellung von Peter Ruthardt und der Interkulturellen Woche Köln

di 3.11.2009, 20 Uhr
Galerie Arbeiterfotografie, Merheimer Straße 107, 50733 Köln

Roma, Köln 1998

Vielfach befassen sich die Fotografinnen und Fotografen des Verbandes Arbeiterfotografie mit dem Thema Migration - manchmal direkt, manchmal als Bestandteil breiterer Betrachtung sozialer Zusammenhänge. Über Jahrzehnte entstanden Ausstellungen wie „Roma. Das heißt Mensch“, „Über(s)leben in Köln“, „Traumstadt Köln“. Für Reinhard Hockers Initiative gegen die Abschiebung von Kindern und Jugendlichen aus Köln beteiligte sich die Arbeiterfotografie mit drei Plakatwandmotiven.

Die Veranstaltung lädt dazu ein, Foto- und Ausstellungsgestaltung kennenzulernen und mit den anwesenden Mitgliedern der Kölner Gruppe ein (lockeres) Fachgespräch zu führen. Gleichzeitig ist in der Galerie die Ausstellung „Wir sind Kölünlü - Türkeistämmige BürgerInnen in Köln" von Peter Ruthardt zu sehen (siehe auch dort).