Köln, 21.1.2010 - Soldatengottesdienst im Kölner Dom und der Protest dagegenBilder

"Dem Krieg und den Tätern entgegenstellen"

Aufruf zur Aktion gegen den 'Internationalen Soldatengottesdienst'

Am 21. Januar 2010 findet im Kölner Dom Meisners „33. Internationaler Soldatengottesdienst“ statt. Kardinal Meisner wird dort erneut rund 1.500 deutsche und ausländische Soldaten und auch die politische Führung samt Kriegsminister zu Guttenberg für ihr mörderisches Handwerk segnen.

„Einem gottlobenden Soldaten kann man guten Gewissens die Verantwortung über Leben und Tod anderer übertragen, weil sie bei ihm gleichsam von der Heiligkeit Gottes abgesegnet sind.“

Der Krieg in Afghanistan eskaliert immer weiter. Neben massiver Aufstockung der westlichen Truppen hat sich offensichtlich auch der Kampfauftrag für die deutschen Soldaten gewandelt. Heute heißt dieser Auftrag „Töten ohne Rücksicht auf Verluste“ unter der zivilen afghanischen Bevölkerung.

Mit Sprüchen wie: „In betenden Händen ist die Waffe vor Mißbrauch sicher“ spricht Meisner die Soldaten von jeglicher Verantwortung und Skrupeln frei und wird selber zum geistigen Soldaten und Täter. So legitimiert er einen Krieg, in dem mittlerweile zehntausende afghanische ZivilistInnen ums Leben gekommen sind und der von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung hier abgelehnt wird.

Wir wollen uns dem Krieg und den Tätern überall dort entgegenstellen, wo wir ihnen begegnen:

Donnerstag, 21. Januar 2010 ab 08:00 Uhr
auf der Domplatte
  • AKKU Antifaschistische Koordination Köln und Umgebung
  • attac Köln
  • bundeswehr wegtreten Köln
  • DKP Kreisverband Köln
  • Frauen in Schwarz
  • Friedensforum Köln
  • Friedensinitiative Sülz-Klettenberg
  • Interventionistische Linke (IL) Köln
  • JungdemokratInnen/Junge Linke NRW
  • Junge GEW Köln
  • Junge Linke Köln
  • Kein Mensch ist illegal KMII Köln
  • Naturfreunde Kalk
  • Pax An
  • Pax-Christi Erftstadt
  • Queergestellt
  • Salz – BK Köln
  • VVN/BdA Köln


"Keine Legitimation von Krieg und Auslandseinsätzen der Bundeswehr"

Pressemitteilung der Partei DIE LINKE.Kreisverband Köln vom 18.1.2010 zum Soldatengottesdienst am Donnerstag, 21. Januar 2010

Zum wiederholten Male veranstaltet Kardinal Meisner am 21. Jan. 2010 seinen Soldatengottesdienst, um Soldaten und den Verteidigungsminister zu Guttenberg für die weltweiten Missionen der Bundeswehr zu „segnen“. Deutschland stationiert mittlerweile weltweit Soldaten unter dem Vorwand der humanitären Hilfeleistung. Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Peter Struck sprach davon, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt wird.

Die Partei DIE LINKE lehnt als einzige Partei im Bundestag den Einsatz von deutschen Soldaten im Ausland und damit Kriegseinsätze strikt ab.

Die Landtagskandidatin und Ratsfrau Özlem Alev Demirel erklärt: „Mit Soldaten und Kriegsgeräten kann nie irgendeine humanitäre Verbesserung erreicht werden. Die seit Kriegsbeginn vorherrschenden Realitäten in Afghanistan und nicht zuletzt die Bombardierung des Tanklastzuges in Kundus beweisen dies.“

Von den von Kardinal Meisner „gesegneten“ Soldaten sind schon etliche in Särgen aus dem zentralasiatischen Land nach Deutschland zurückgekommen. Deutschland verfolgt dort eigene machtpolitische Interessen unter dem Vorwand der Terroristenjagd.

Über 70 % der deutschen Bevölkerung lehnen den Kriegseinsatz in Afghanistan konsequent ab.

Kardinal Meisner mit seiner konservativ-klerikalen Einstellung flankiert den NATO-Einsatz von geistlicher Seite und bereitet somit den Boden für die Herstellung der Opferbereitschaft von deutschen und anderen NATO-Soldaten. Stattdessen könnte der Kardinal sich auch an die Seite der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirchen, Margot Käßmann, stellen, die den Krieg in Afghanistan ablehnt. Denn es kann keine Legitimation von Krieg und Auslandseinsätzen der Bundeswehr geben. Krieg ist Elend, Verarmung und Tod.

Deshalb ruft DIE LINKE.Köln zur Teilnahme an einer Protestdemonstration auf:

am Donnerstag, 21. Januar 2010, ab 8:00 Uhr, auf der Domplatte.

Kontakt:
Özlem Demirel (Tel.: 0163-759 28 12)
Elisabeth Sachse (Tel.: 0177-811 92 69)