Köln, 26.1.2008 - Transport XX - Gedenken an die Befreiung von Menschen, die am 19. April 1943 per Zug nach Auschwitz deportiert werden sollten

1 Transport XX - Ausstellung vor dem Hauptbahnhof

2 Am 19. April 1943 fährt der 20ste Konvoi mit 1636 Opfern in Richtung Auschwitz los.

3 Die Menschen werden erstmals in Viehwaggens - 8 Pferde oder 40 Menschen - transportiert.

4 Die Zugtüren sind zusätzlich mit Stacheldraht 'gesichert'.

5 Die jüngste Deportierte ist nur einige Wochen alt - Susanne Kaminsky (Nr. 215)

6 Auf der Strecke zwingen drei ehemalige Studenten den Zug, der um 23 Uhr losgefahren war, zum Halten.

7 Es handelt sich um ein einmaliges Ereignisse, dass ein NS-Gefangenentransport befreit wurde.

8 Der 20ste Konvoi wurde mit einem aus Deutschland kommenden Kommando der Schutzpolizei bewacht - bestehend aus einem Offizier und 40köpfiger Mannschaft.

9 Georges Livschitz, Robert Maistriau und Jean Franklemon gelingt es - trotz Bewachtung - 17 Menschen direkt zu befreien.

10 Während der Weiterfahrt können weitere Menschen entkommen.

11 Insgesamt können 232 Gefangene aus dem Transport fliehen.

12 Erneut verhaftet werden 87 zur Deportation Bestimmte

13 Während des Fluchtversuches werden 26 Menschen erschossen.

14 Entkommen können 119 Gefangene

15 Simon Gronowski, der jüngste von ihnen, ist damals 11 Jahre alt

16 Auch der 18jährigen Krankenschwester Regine Krochmal gelingt die Flucht und sie überlebt den Krieg

17 Unter den 1404 im Zug zurückgebliebenen waren 242 Kinder.

18 Am 22. April erreicht der Zug Auschwitz. Bei der Selektion werden lediglich 521 Häftlingsnummern verteilt.

19 Von den Menschen, die eine Nummer erhielten, überleben 152. Die anderen 883 Deportierten verschwinden spurlos.

20 "Aus gegebenen Anlaß wiederholt das Lager Auschwitz seine Bitte, den auf die Evakuierung wartenden Juden keinesfalls beunruhigende Mitteilungen über den Bestimmungsort und die dort herrschenden Bedingungen zukommen zu lassen.."

21 "Wegen dringender Arbeiten legt Auschwitz Wert darauf, dass die Ankunft der Transporte soweit wie möglich problemlos verläuft." - Fernschreiben vom 29. April 1943

22 Am 19. April 1943 begann auch der Aufstand im Warschauer Ghetto.

23 Die Bahn erinnern. Aus ganz Europa deportierten die Nationalsozialisten Millionen Menschen auf dem Schienennetz des Deutschen Reichsbahn in den Tod. Für ihren Transport mußten die Opfer zahlen - nur Vierjährige und jüngere fuhren kostenlos in den Tod.

24 "Über die auf meinem Bahngelände gefundenen Leichen habe ich ordnungsgemäß Aktenvorgänge angelegt. Die Akten gingen dann nach oben in die Direktion. Damit hatte ich meine Pflicht erfüllt." Hans Pitsch, während des Krieges Bahnhofsvorsteher in Bialystok, in den 80er Jahren Bahnhofsvorsteher in Münster. (Zitat aus: Zug der Zeit/Zeit der Züge. Deutsche Eisenbahn 1835 - 1985)